Stiftung Schwyzer Festungswerke

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Auf den Spuren Suworows

- von Marie-Eve Hofmann-Marsy

Einmalig im Kommandoposten Selgis/Muotathal sind die Wandbilder des St. Galler Kunstmalers Willi Koch.
 

Der diesjährige Ausflug des Freundeskreises der Stiftung Schwyzer Festungswerke ging ins Muotathal. Auf dem Programm stand eine spannende Erzählung über die verlustreiche Schlacht der Russen gegen die Franzosen 1799 und eine Besichtigung der Kommandopostens Selgis mit den einmaligen Wandbildern von Willi Koch.

Robert Gwerder schilderte eindrücklich die Schlacht unter General Suworow im Muothathal.

Der Kommandoposten Selgis im Muotathal war das Ziel des diesjährigen Ausflugs des Freundeskreises der Stiftung Schwyzer Festungswerke. Rund 60 Personen begrüssten Werkschef Alois Mettler und Vizepräsident Dr. Martin Michel bei Kaffee und Gipfeli im Restaurant der Jagd- und Sportschiessanlage Selgis. Der spannende Vortrag ging dieses Mal um eine Persönlichkeit, deren Spuren bis heute im Muotathal zu finden sind: Alexander Wassiljewitsch Suworow-Rymnikski, russischer Generalissimus und Oberbefehlshaber des vereinten österreichisch-russische Kontingent im zweiten Koalitionskrieg 1799 – 1801. Robert Gwerder veranschaulichte eindrücklich den Marsch der russischen Armee mit 25'000 Mann und 10'000 Pferden, die über den Gotthard- und Kinzigpass im September 1799 ins Muotathal einmarschierten und dort mit sehr hohen Verlusten auf beiden Seiten die Franzosen besiegten. Durch die prekäre Verpflegungssituation, dem desolaten Zustand seiner Männer und dem fehlenden Beistand von Seiten Österreichs musste der verbitterte Suworow über Elm und den Panixerpass ins Glarner- und Bündnerland ausweichen und erreichte mit gerade noch 15'000 Mann im Dezember Prag.

Die anschliessende Wanderung auf dem Witzweg führte zur Suworowbrücke, einem letzten Zeugen der damaligen Geschehnisse. Ohne «Schäfigs» wurde der anschliessende feine Hafekabis ausgiebig genossen, bevor die Besichtigung des Kommandopostens Selgis auf dem Programm stand. Dieser unterirdische, geschützte Posten wurde 1941/42 gebaut und ständig verbessert. Eine einmalige Besonderheit ist hier der Wandbildzyklus des bekannten St. Galler Kunstmalers Willi Koch. In den Jahren 1943/44 malte der Füsilier in verschiedenen Räumen 13 grossflächige Gemälde direkt auf die Betonwände. Aus dem Gedächtnis stellte der Künstler seine Kameraden und Zeitgenossen im Dienst und im Urlaub dar. Die mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden farbenfrohen Bilder veranschaulichen sehr eindrücklich die Träume und Sehnsüchte der Soldaten im Aktivdienst. Nach einem gemütlichen Apéro ging der rundum gelungene Ausflug des Freundeskreises dem Ende zu – bis zum nächsten Wiedersehen.

Weitere zur besichtigende Anlagen der Stiftung: Sperrlinie Etzel/Schindellegi, Festungsartillerie Sattel, Infanteriefestung Grynau/Tuggen und Sperrstellung Sihlsee/Euthal. Informationen unter: www.schwyzer-festungswerke.ch

 

Der Muotathaler Witzweg begleitet die Spaziergänger mit lustigen Anekdoten.